Videogames bringen Menschen zusammen

„Bringst du nachher noch deinen Controller mit? Dann können wir Co-Op zocken.“ Ich weiß noch haargenau, wie es war: Nach der Schule direkt zum Kumpel und das neueste Game auf der PS2 austesten. Ja, entgegen hartnäckiger Vorurteile gegenüber Videospielen, hat mich das Spielen nicht unsozialer, sondern sozialer gemacht. Zocken kann Leute zusammen bringen. Dafür bin ich das beste Beispiel.

Leichtere Beziehungspflege in der Schule

Als Kind und Teenager war ich ziemlich schüchtern, aber ich nahm dankbar jede Anregung für mehr Gesprächsstoff mit Schulkameraden an. Wir sprachen über Spiele-Lösungen, gemeinsame Lieblingsspiele und sehnten uns gemeinsam nach dem neusten Titel und trafen uns schließlich, wenn ein glücklicher Kollege es dann tatsächlich besaß. Meine ersten wirklichen Schulfreunde gewann ich durch die gemeinsame Liebe zur PS2.

Spiele-Abende mit Freunden

Der Partykeller war voller Chips, Cola und zum Anschlag verkabelten Tower-PCs. Einige erinnern sich noch an die berühmten LAN-Partys mit den steinzeitlich anmutenden Computer-Blöcken, mit denen wir damals Counter Strike, Call of Duty und Konsorten gezockt haben. Für mich war das Spielen nie so sehr im Vordergrund, wie der soziale Faktor: Mit meinen Freunden die Computer aufbauen, gemeinsam Abenteuer erleben und zum Sonnenaufgang einen Film zum Einschlafen anschauen. Einfach genial.

Online-Freunde aus ganz Deutschland und der Welt

Seit dem Release haben knapp 117 Millionen Menschen zumindest einmal World of Warcraft gespielt, mich eingeschlossen. Frisch zur ersten deutschen Version kaufte ich mir das Spiel und das dazugehörige Abo von etwa 11 € im Monat. Ich lernte dabei Spieler aus ganz Deutschland kennen, wir lösten gemeinsame Quests, gingen auf Raubzüge, tauschten und handelten. Ein Schulfreund von mir traf sogar seine Gilde in „Real-Life“.

Ganze Generationen kommen zusammen

Wer Mario Party gespielt hat, weiß genau, was ich meine. Nintendo-Spiele wie diese sind gemacht, um mit der ganzen Familie vor dem Bildschirm zusammenzukommen und zu spielen. Wer schonmal Mensch ärgere Dich nicht im Familienkreis gespielt hat, der freut sich über gewaltfreiere Verläufe mit Mario, Peach und Co.

Fazit

Während meine Kindheit und Jugend von sozialen Ereignissen an der Konsole und dem Computer nur so strotzt, so gibt es sicher auch einige, die sich von „Real-Life”-Freunden distanziert haben oder nie Freundschaften aufgebaut haben. Die Gründe dafür sind so individuell wie komplex, aber Gaming kann Menschen zusammenbringen, über Landesgrenzen und Generationen hinweg.